Am 9. November 2024 jährt sich die sogenannte Reichspogromnacht in Deutschland zum 86. Mal. Ein trauriges Datum, das in die Geschichte eingegangen ist und in der Goldstadt traditionell mit einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung der Stadt Pforzheim und der Jüdischen Gemeinde Pforzheim begangen wird. Diese findet am Montag. 11. November, um 11.30 Uhr im ATRIUM des VolksbankHauses statt.
Nach der Begrüßung durch Oberbürgermeister Peter Boch stellen Schülerinnen und Schüler des Reuchlin-Gymnasiums die „Digitale Zeitzeugenschaft“ vor. Dabei handelt es sich um ein Projekt des Deutschen Exilarchivs 1933-1945 der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt. Die Klasse 10a des Reuchlin-Gymnasiums besuchte zuvor mit ihrer Lehrerin Frau Schmittenhardt das Deutschen Exilarchiv in Frankfurt, um die Ausstellung „Frag nach! Digitale Interaktive Interviews mit Inge Auerbacher und Kurt S. Maier" zu besichtigen. Im Anschluss daran beschäftigten Sie sich mit dem Thema Zeitzeugenschaft. Ihre Erkenntnisse präsentieren die Schulerinnen und Schüler im Rahmen der Gedenkveranstaltung im VolksbankHaus.
Musikalisch wird die Gedenkfeier von Fenella Bockmaier am Klavier umrahmt, die die Titel „Melancholy Reflection“ von Mike Schoenmehl, „Solange die Kerze brennt“ von Andrey Makarevich und „Tempo di blues“ von Dick Kattenburg vortragen wird. Nach dem Gebet des Rabbiners Moshe Yudelevitz erfolgt die gemeinsame Kranzniederlegung von Stadt und Jüdischer Gemeinde direkt am Mahnmal auf dem „Platz der Synagoge“ an der Zerrennerstraße / Goethestraße.
Zudem lädt die Initiative Stolpersteine / Löbliche Singergesellschaft von 1501 Pforzheim am Samstag, 9. November, um 15 Uhr zu einer Stolperstein-Führung ein. Die Führung lädt zu einer Spurensuche und Erinnerungsreise durch die Pforzheimer Innenstadt ein. Treffpunkt ist der Platz der Synagoge, Zerrenerstraße 30. Die Führung dauert ca. 2 Stunden und ist kostenlos. Spenden an die Initiative Stolpersteine sind erwünscht. Das Kunstdenkmal Stolpersteine ist ein Projekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig, welches er 1992 entwickelte, um die Namen und Identitäten der von den Nationalsozialisten verfolgten Menschen wieder in die Straßen und Städte zurückzuholen. Es wurden bereits über 100.000 Stolpersteine verlegt.
Die Gedenkveranstaltung wird jedes Jahr von der Stadt Pforzheim gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde, der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Gemeinden (ACG) und Vertretungen Pforzheimer Schulen vorbereitet und in Zusammenarbeit und mit Unterstützung der Volksbank pur durchgeführt.